
„Wir sind ein Tech-Startup!“ – das klingt ambitioniert, visionär und irgendwie cool. Aber was bedeutet das eigentlich für Dich und Dein Startup in der Praxis? Musst Du von Anfang an aufwändige Technologie entwickeln, komplexe Systeme aufbauen und die neuesten KI-Modelle integrieren? Oder reicht manchmal auch ein einfaches Toolset, um Deine Idee zu testen und erste Kund:innen zu gewinnen?
Die Wahrheit liegt – wie so oft – irgendwo dazwischen. In diesem Beitrag schauen wir uns realistisch an, wie viel Technologie Du in der Frühphase wirklich brauchst.
1. Was ist "Tech" überhaupt?
Zunächst mal: Wenn wir von „Tech“ sprechen, meinen wir nicht automatisch künstliche Intelligenz, Blockchain oder das nächste große Betriebssystem. „Tech“ kann auch ein einfacher Webshop, eine App mit Basiselementen oder sogar ein cleverer No-Code-Prototyp sein. Es geht darum, Technologie einzusetzen, um ein Problem zu lösen – und nicht um die Technik um ihrer selbst willen.
2. Fokus auf das Problem, nicht auf das Produkt
Ein häufiger Fehler von Gründer:innen ist es, sich zu früh auf die technische Umsetzung zu stürzen – bevor klar ist, ob das Problem wirklich existiert und wie genau Deine Zielgruppe es gelöst haben möchte.
Besser für Dich:
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- Validiere das Problem
- Verstehe Deine Zielgruppe
- Teste Prototypen schnell und günstig
Zum Beispiel: Anstatt eine voll funktionsfähige Plattform mit eigener Datenbank, Login-System und Algorithmus zu bauen, reicht oft ein klickbarer Prototyp oder eine einfache Landingpage mit Anmeldeformular, um erstes Feedback zu bekommen.
3. Die richtige Tech zur richtigen Zeit
Deine technologische Entwicklung sollte Schritt für Schritt passieren:
Phase 1: Idee testen (Validation)
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- Tools: Landingpages, No-Code-Tools, E-Mail-Automation
- Ziel: Deine Hypothesen prüfen und echtes Interesse messen
Phase 2: MVP (Minimum Viable Product)
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- Tools: Leichtgewichtige Entwicklung mit Frameworks
- Ziel: Einen funktionierenden Prototyp mit echten Nutzer:innen testen
Phase 3: Skalierung
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- Jetzt wird echte „Tech“ wichtig: Infrastruktur, Datenbanken, Performance-Optimierung, ggf. Machine Learning
- Ziel: Stabilität, Effizienz und Wachstumsfähigkeit
4. Du musst nicht selbst coden können
Du musst nicht zwingend selbst ein:e Techie sein, um ein Tech-Startup zu gründen. Aber mindestens eine Person im Team sollte die technischen Anforderungen verstehen, realistisch einschätzen und die Umsetzung begleiten können.
5. Weniger Tech = mehr Flexibilität
Technologie ist ein Werkzeug, kein Ziel. Gerade am Anfang kann zu viel Technik sogar hinderlich sein:
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- Sie kostet zu viel
- Sie verzögert den Lernprozess
- Sie macht Änderungen schwerfällig
Das Wichtigste für Dich in der Frühphase ist Lernfähigkeit. Und die erreichst Du durch schnelles Bauen, Testen und Anpassen – nicht durch technische Perfektion.
Fazit: So viel Tech wie nötig, so wenig wie möglich
Du brauchst Technologie – aber nicht sofort den großen Tech-Stack. Konzentriere Dich auf das Problem, Deine Zielgruppe und den Nutzen. Mit vergleichsweise wenig Technik kannst Du oft schon viel erreichen.
Also: Erst validieren, dann entwickeln. Und denk daran – auch Google hat mal mit einer einfachen HTML-Seite angefangen.
Du bist ein Tech-Startup und willst wissen, was wirklich zählt? Dann zeig uns Deine Idee beim Open Pitch – kostenlos, ehrlich, praxisnah.