Wenn Startups gegründet werden, ist oft von Vesting die Rede. Doch was genau steckt dahinter – und warum ist es besonders für Gründer:innenteams wichtig?
1. Definition: Was bedeutet Vesting?
Vesting ist eine Vereinbarung, bei der Anteile an einem Unternehmen erst über die Zeit „verdient“ werden.
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- Statt sofort alle Anteile zu erhalten, bekommt ein:e Gründer:in oder Mitarbeiter:in die Anteile nach und nach, abhängig davon, wie lange er oder sie im Unternehmen bleibt oder bestimmte Ziele erreicht.
- Ziel: Sicherstellen, dass alle Beteiligten langfristig motiviert bleiben und das Startup nicht frühzeitig verlassen.
2. Typische Struktur einer Vesting-Vereinbarung
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- Laufzeit (Vesting Period): Üblich sind 3–4 Jahre.
- Cliff-Periode: Oft gibt es die erste Sperrfrist von 12 Monaten. In dieser Zeit wird kein Anteil „verdient“. Nach Ablauf des Cliffs werden die ersten Anteile freigegeben.
- Monatliche oder vierteljährliche Freigabe: Nach dem Cliff werden die restlichen Anteile regelmäßig „verdient“.
Beispiel:
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- Gründer:in A bekommt 25 % der Anteile vesting-basiert über 4 Jahre.
- Cliff: 12 Monate → nach 1 Jahr erhält er 6,25 %.
- Danach wird der Rest der 25 % monatlich über die nächsten 36 Monate freigegeben.
3. die Vorteile
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- Sicherheit für das Team: Gründer:in oder Mitarbeiter:in, die früh aussteigen, behalten nicht sofort große Anteile.
- Motivation: Alle Beteiligten sind langfristig auf das Wachstum des Startups ausgerichtet.
- Attraktiv für Investor:innen: Sie sehen, dass Schlüsselpersonen langfristig gebunden sind.
4. Wann ist Vesting sinnvoll?
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- Gründer:innenteams: Besonders bei mehreren Gründer:innen verhindert es spätere Konflikte bei Austritt.
- Mitarbeiter:innenbeteiligungen: Startups vergeben oft Anteile oder Optionen an Mitarbeiter:innen, um sie langfristig zu binden.
- Finanzierungsrunden: Investor:innen fordern oft Vesting-Regelungen, bevor sie investieren.
5. Fazit
Eine Vesting-Vereinbarung ist ein Schlüsselinstrument für faire Anteilsverteilung und langfristige Motivation. Sie schützt das Startup vor frühzeitigem Verlust von Schlüsselpersonen und sorgt dafür, dass jeder seinen Anteil nur dann erhält, wenn er tatsächlich zum Unternehmenserfolg beiträgt.
Tipp: Lass eine solche Vereinbarung immer juristisch sauber aufsetzen, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.