Es gibt viele Wege, ein Unternehmen zu gründen, aber wenn Du langfristig Sicherheit und Wachstum anstrebst, gibt es für uns nur eine klare Empfehlung: Finger weg von Personengesellschaften wie der GbR oder OHG!
Warum? Das erklären wir Dir im Detail.
Haftung: Dein Privatvermögen steht auf dem Spiel
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften liegt in der Haftung. Bei einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) oder OHG (Offene Handelsgesellschaft) haftest Du als Gründer:in unbeschränkt mit Deinem Privatvermögen. Das heißt, wenn Dein Startup scheitert oder Schulden macht, können Gläubiger:innen auf Dein Haus, Dein Auto oder Deine Ersparnisse zugreifen. Dein Risiko geht weit über das hinaus, was Du in das Unternehmen investiert hast – eine Situation, die in der Startphase, in der das finanzielle Risiko ohnehin hoch ist, schnell existenzbedrohend werden kann.
Außenvertretung und gesamtschuldnerische Haftung: Ein Risiko für alle
Ein weiteres Problem der GbR: Ohne Gesellschaftsvertrag ist die Außenvertretung nicht klar geregelt. Das bedeutet, dass jede:r Gesellschafter:in im Namen der Gesellschaft nach außen handeln kann. Die Folgen dieses Handelns – ob gewollt oder ungewollt – müssen dann von allen Gesellschafter:innen getragen werden. Stell Dir vor, eine:r Deiner Geschäftspartner:innen schließt ohne Dein Wissen einen ungünstigen Vertrag ab – dann zahlst Du die Rechnung mit.
Hinzu kommt die „gesamtschuldnerische“ Haftung. Das bedeutet, dass sich ein:e Gläubiger:in bei eine:m Gesellschafter:in der GbR schadlos halten und von dieser Person den vollen Schadenersatz verlangen kann. Diese:r Gesellschafter:in muss dann im Nachhinein den anteiligen Schaden bei den anderen Gesellschafter:innen einfordern. Dies führt nicht nur zu zusätzlichem Stress, sondern kann auch den Zusammenhalt des Gründerteams belasten.
Investor:innen und Personengesellschaften: Ein absolutes No-Go
Für Startups, die auf schnelles Wachstum und Skalierung setzen, ist die Kapitalbeschaffung entscheidend. Doch kein Venture Capitalist investiert in Personengesellschaften. Warum nicht? Zum einen gibt es keine Anteile, die Investor:innen erwerben können. Zum anderen ist die persönliche Haftung der Gesellschafter:innen unattraktiv. Für Investor:innen sind Kapitalgesellschaften wie die UG (Unternehmergesellschaft) oder die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) viel interessanter. Hier ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt und Anteile können leicht übertragen werden, was die Finanzierung und den Einstieg von Investor:innen erleichtert.
Ein ungewolltes Risiko: GbRs entstehen schneller, als Du denkst
Besonders tückisch ist, dass Personengesellschaften oft ungewollt entstehen. Denn ein formeller Gründungsakt ist gar nicht nötig! Wenn wir zum Beispiel beide zur Lottoannahmestelle gehen und uns vornehmen, den Jackpot zu knacken, und jeder von uns ein paar Euro drauflegt – schwupps, haben wir rechtlich gesehen eine GbR gegründet. Ohne es zu merken, befinden wir uns plötzlich in einer Gesellschaftsform, in der wir persönlich und unbeschränkt haften. Das zeigt, wie schnell man in eine riskante Situation geraten kann, ohne es zu merken.
Die bessere Wahl: UG und GmbH
Für Gründer:innen, die auf der sicheren Seite sein wollen, empfehlen wir daher ganz klar die UG oder GmbH. Diese Kapitalgesellschaften bieten flexible Strukturen, ermöglichen die Ausgabe von Anteilen an Investor:innen und beschränken die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen. So bleibt Dein Privatvermögen geschützt und Du kannst mit Deinem Startup sorgenfrei wachsen und skalieren!
Ein Beispiel: Wenn Dein Startup einen Kredit aufnimmt und es nicht so läuft wie geplant, haftest Du in einer GmbH nur mit dem Gesellschaftsvermögen. Dein Haus und Deine Ersparnisse sind nicht gefährdet. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber einer GbR oder OHG.
Fazit
Wenn Du als Gründer:in langfristig erfolgreich sein und Dein Risiko minimieren möchtest, solltest Du von Personengesellschaften Abstand nehmen. Die unbeschränkte Haftung, die Risiken bei der Außenvertretung und die schwierige Kapitalbeschaffung machen diese Gesellschaftsformen für Startups unattraktiv. Setze stattdessen auf Kapitalgesellschaften wie die UG oder GmbH – sie bieten Dir mehr Sicherheit, Flexibilität und die besten Voraussetzungen für schnelles Wachstum und die Finanzierung durch Investor:innen.
Du möchtest wissen, welche Gesellschaftsform für Dich die Beste ist? Wir unterstützen Dich gerne bei der Wahl der richtigen Struktur!