Investitionen, Renditen, Erfolg: So funktioniert Venture Capital Finanzierung!

Januar 09, 2024

Ein Mann unterschreibt den Vertrag zur Venture Capital FinanzierungEin Startup zu gründen, ist immer auch eine Frage der Finanzierung. Vielleicht kannst Du Dein Startup aus dem Cashflow aufbauen und dabei bootstrappen? Doch in vielen Fällen benötigen Gründer:innen größere Anfangsinvestitionen. Hierfür eignet sich häufig eine Venture Capital Finanzierung.   Wir erklären Dir hier die Grundlagen der Venture Capital Finanzierung. Wenn du spezifische Rückfragen hast, setze dich gerne mit einem Teammitglied in Verbindung!

So ist ein Venture Capital Fonds aufgebaut

In den meisten Fällen finanziert ein Venture-Capital-Geber das Startup über einen Venture Capital Fonds. Das ist eine Investmentgesellschaft, die das Geld von verschiedenen anderen Investor:innen einsammelt und mit dem gesammelten Geld in ein Startup investiert. Zentral sind dabei die sogenannten General Partner, die den zukünftigen Fonds verwalten, die Investments steuern und für die Performance des Fonds verantwortlich sind. General Partner bringen in der Regel selbst Geld in den Fonds ein, suchen darüber hinaus jedoch weitere Investor:innen für den Venture Capital Fonds. Diese Partner:innen beziehungsweise Geldgeber:innen werden als sogenannte Limited Partner (Abkürzung LPs) bezeichnet. Häufig sind LPs institutionelle Anleger wie Family Offices, in den USA v.a. Pensionsfonds, Unternehmen oder sehr vermögende Privatpersonen (High-Net-Worth Individuals).   Das Geld der Limited Partner werben die General Partner ein, indem sie bestimmte Vorhersagen für den Venture Capital Fonds in Aussicht stellen: Einerseits stellen sie eine erwartete Rendite in den Raum, andererseits nennen sie eine Fonds-Laufzeit. Dabei orientiert sich die Rendite deutlich über aktuellen Zinsszenarien, denn ein Investment im Risikokapitalbereich, wie es sehr häufig bei Startups der Fall ist, hat hohes Potenzial auszufallen. Entsprechend sind die Erwartungen an das Wachstum der Startups. Doch dazu später mehr. Um die Limited Partner für den Fonds zu begeistern, spielt auch die Investmentstrategie eine große Rolle, denn sie definiert in welcher Wachstumsphase sich ein Startup befinden soll und in welchen Branchen es agiert. Insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit findet man aktuell Fonds, die ihr Kapital in Startups investieren möchten, da diese Märkte stark wachsen. Natürlich ist die Vermögensverwaltung der Limited Partner mit Kosten verbunden. Die sogenannte Management Fee deckt den Aufwand der General Partner und ist in der Regel abhängig vom zugesagten Kapital der Limited Partner. Oft liegt dieser Wert bei 2% des zugesagten Kapitals.

Der Exit als zentrales Element der Venture Capital Finanzierung

Aus dem gesammelten Kapital der General Partner und der Limited Partner investiert der Fonds schließlich in die Startups und möchte damit eine Rendite erzielen. Nicht zuletzt aus diesem Grund muss ein Startup nach einiger Zeit wieder verkauft werden. Als Käufer kommen entweder strategische Investoren oder Folgeinvestoren mit einem anderen Investmentfokus in Frage.   Aus dem Erlös des Verkaufs, dem sogenannten Exit-Erlös, fließen schließlich ca. 80% an die Limited Partner, die ein reines Finanzinvest getätigt haben, zurück. Etwa 20% erhalten die General Partner als sogenanntes „Carried Interest“ und somit als Erfolgsprämie, wenn sie eine positive Rendite für die Investor:innen erzielen konnten. Wie zuvor bereits erwähnt, sind Startup-Investments mit großen Risiken verbunden. Entsprechend wichtig ist es im Bereich der Venture Capital Finanzierung, dass Venture Capital Fonds ihr Risiko streuen und in mehrere Startups investieren. An dieser Stelle kommt das sogenannte Power-Law-Prinzip zum Einsatz.

Das Power-Law-Prinzip in der Venture Capital Finanzierung

Das Power-Law-Prinzip ist ein mathematisches Konzept, das beschreibt, wie bestimmte Phänomene in vielen verschiedenen Bereichen ungleich verteilt sind. Es wird auch als „Skalenfreiheit“ bezeichnet. Das Prinzip basiert auf einer mathematischen Funktion, die als Potenzgesetz (Power Law) bekannt ist. Im Bereich der Venture Capital Finanzierung bedeutet dies, dass voraussichtlich wenige Startups eine sehr hohe Rendite erzielen werden und der Großteil der Investments ausfällt. Venture Capital Fonds rechnen in der Regel damit, dass etwa 50% der getätigten Investments Totalverluste sind, etwa 20-30% der Investments das in sie investierte Kapital zurückzahlen werden und etwa 10-20% der investierten Startups das Investment vervielfachen können. Das Wissen um diese Power-Law-Verteilung im Bereich Venture Capital Finanzierung beeinflusst das Verhalten von Venture Capital Fonds massiv: Fonds werden nur investieren, wenn es eine besonders hohe Renditeerwartung gibt und damit ein besonders starkes Wachstum des Startups im Raum steht. Die Größe des Marktes, in dem ein Startup agiert, ist dabei bedeutend, aber auch der Innovationsgrad des Startups spielt eine entscheidende Rolle bei der Investitionsentscheidung.

Was ist Erfolg? In der Venture Capital Finanzierung das 10x-Potenzial erkennen

Im Bereich der Venture Capital Finanzierung bedeutet das für Investor:innen vor allem eines: „Go big or go home!“. Möglicherweise hast Du auch schon einmal vom sogenannten 10x-Potenzial gehört? Im Kontext von Startups und Venture Capital bezieht sich „10x“ darauf, dass der Exiterlös mindestens die zehnfache Rendite der ursprünglichen Investition erzielt. Diese 10x-Erwartung überträgt sich natürlich auf die Startups. Bevor Du eine Venture Capital Finanzierung mit einem VC-Fonds abschließt, solltest Du Dich daher fragen:

  1. Ist der Markt, in dem Dein Startup agiert, so groß, dass ein Wachstum von 10x zu erwarten ist?
  2. Ist die Bewertung Deines Startups so gesetzt, dass Investoren noch eine Rendite von 10x erwarten können?
  3. Bist Du als Gründer bereit, ein besonders hohes Risiko einzugehen, um dieser 10x-Erwartung der VC-Investor:innen gerecht zu werden? Wenn nicht, eignet sich eine andere Art der Finanzierung möglicherweise besser für Dein Startup.
  4. Besitzt Du die Ausdauer, Dein Startup über mehrere Jahre bis zu einem Exit zu begleiten? Falls nicht, bist Du bereit, signifikante Anteile Deines Startups an andere Personen abzugeben, die Dein Startup bis zum Exit führen können?
  5. Kannst Du als Persönlichkeit den hohen Leistungs- und Wachstumsansprüchen eines Investors gerecht werden? Hierbei kann Dir beispielsweise ein Accelerator-Programm helfen.

Wenn Du Unterstützung bei der Beantwortung dieser fünf Fragen oder bei anderen Themen rund um Dein Startup benötigst, kannst Du uns gerne Dein Pitchdeck zukommen lassen und Dich damit unverbindlich zu unserem Open Pitch anmelden.