
Oft, wenn es von Gründung, Innovation, und vor allem vom Austausch unter Startups spricht, wird der Gründergeist erwähnt. Doch oft stellt sich die Frage: was genau macht ihn eigentlich aus? Es könnte eine Atmosphäre sein, eine Art zu denken, die verschiedene Menschen teilen, eine Motivation, die schwelt.
In Gründerzentren und ähnlichen Gemeinschaften spricht man auch oft von einer gewissen Kultur, die herrscht. In manchen Bereichen könnte man behaupten, es sei eine gewisse Mentalität, die innovative Unternehmer gemeinsam haben. Schaut man sich nun verschiedene Auffassungen von Gründergeist an, fällt auf, dass einige dieser Aspekte in unserem Blog schon angesprochen wurden:
Zuerst einmal haben die meisten Startups den Drang, der Welt etwas noch die Dagewesenes zu bringen – einen Mehrwert. Die Idee fing vielleicht mit einer Gedankenspielerei an, gefolgt von Tüftelei. So mancher wird derart begeistert, man würde beinahe „besessen“ sagen. Doch diese Einstellung braucht es auch, schließlich sind Mut, Tatkraft und Beharrlichkeit nötig, um das Vorhaben Realität zu machen (Exist über Gründergeist).
Ist der Gründergeist eine Art American Dream? Die Motivation und Hoffnung, frei ein angestrebtes Ziel zu erreichen, sich zu verwirklichen? Im gewissen Maße bestimmt. Fakt ist, dass die Mehrheit der Gründer viel Arbeit in ihr „Baby“ investieren. Fakt ist aber auch, dass Arbeit nicht immer als Last gesehen wird, wenn man für die Thematik brennt. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen, Dinge zu gestalten und einzubringen (Christian Landau, EBS Universität).
Manche Startups berichten, dass sie aus der Gewohnheit, dem System ausbrechen wollten. Sie nutzen ihre zweite Chance, sich beruflich zu entfalten. Das braucht es, um innovativ zu sein: Platz für Ideen und Leidenschaft zu schaffen, Muster und Regeln dafür zu brechen, um Kreativität und Visionen freisetzen zu können (Jürgen H. Stäudtner). Deshalb wundert sich mancher Mensch, bei Startups diese Unkonventionalität, Lockerheit und Spontanität zu erleben. Diese gewisse „andere Atmosphäre“ – wenn man in der Pause Kicker spielt beispielsweise. Teamwork; ebenfalls ein wichtiger Teil des Gründergeists. Für das Erreichen eines Ziels zusammenzuarbeiten und von den unterschiedlichen Stärken der Mitspieler zu profitieren.
Sicherlich ist es auch Empathie, die zum Gründergeist gehört; Empathie für die Kollegen, allgemein für die Gesellschaft. Zu wissen, was sie braucht und sich wünscht. Schließlich besteht sie aus potenziellen Kunden.
Artur Oswald, Gründer von RevoPrint, nennt „Unternehmerische Selbstbestimmung, Gestaltungsfreiräume, Lernpotenziale“ als die Strategien und Ziele des Unternehmens. Die ersten beiden Aspekte wurden schon genannt. Letzterer ist wesentlicher Bestandteil des Gründergeists: aus Fehlern zu lernen, die Stärken und Schwächen zu erkennen und daran zu feilen.
Apropos Strategie: natürlich braucht es bei der Unternehmensgründung mehr als Motivation: Logik, Planungs- und Organisationsvermögen, Vorausdenken, einen kühlen Kopf, Aufmerksamkeit bzw. Weitblick, um Chancen ergreifen zu können.
Man sieht erneut: Vieles beginnt im Kopf, geht in die Tat über und steckt des Umfeld an.
Nicht umsonst möchten Angela Merkel, Dr. Hoffmeister-Kraut und sogar der Europäische Sozialfonds (ESF) den Gründergeist in Deutschland wiederherstellen – schließlich ist er entscheidend für das ehemalige Innovationsland Deutschland.
Auf die Inspiration.
Quellen:
Gründergeist an der EBS Universität
Jürgen H. Stäudtner: Deutschland im Innovationsstau – Wie wir einen neuen Gründergeist erschaffen
https://www.youtube.com/watch?v=pjaex0BjL_I
Exist über Gründergeist
http://www.exist.de/DE/Campus/Gruendergeist/inhalt.html
Die Jungen Liberalen über Gründergeist:
https://www.julis.de/politik/themen/gruendergeist/
Harvard Business Review zum Founder´s Spirit:
https://hbr.org/2016/03/great-companies-stay-true-to-the-spirit-of-their-founders
Foto:
Stephanie McCabe // www.unsplash.com
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Gründerblog, Gründergeist, Motivation, Startups